„Allüberall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein sitzen. Und droben aus dem Himmelstor sah mit großen Augen das Christkind hervor.“ Mit noch größeren Augen wie einst bei Knecht Ruprecht muss das Christkind wohl auf die Lichterpracht und Weihnachtsdekoration schauen, die sich chinesischen Konsumenten neuerdings offenbart.
Die Geschenkevielfalt zeigt zugleich: Mit Apfel, Nuss und Mandelkern lassen sich wohl selbst fromme und eitel gute Kinder nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Auch hierzulande müssen es natürlich Luxusartikel, Elektronik- und Spielwaren oder modische Bekleidungsstücke sein. Daneben versüßen saisonale Angebote von Fast-Food-Ketten, Cafés und Bäckereien die Adventssaison und Konsumtempel und Hotels schaffen magische Momente mit opulent geschmückten Weihnachtsbäumen, Lichterketten und Weihnachtsmusik. Hier geht für Jung und Alt sprichwörtlich das „Himmelstor“ auf.
Nur bis zur Ruhe von der „Jagd des Lebens“ dauert es noch einige Wochen – bis zum Chinesischen Neujahrsfest. Dann werden auch in China vielerorts die Bürgersteige hochgeklappt, anstatt Säcklein und Rute gibt es mit Geldscheinen prall gefüllte Rote Umschläge und anstatt heimelig brennender Kerzen in der trauten Stube erleuchtet farbenfrohes Feuerwerk den Himmel. at
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