
Capri-Sonne Display in einem Shanghaier Kiosk. @ at
Seit einigen Monaten gibt es sie auch in China wieder: die Capri-Sonne. Das Fruchtsaftgetränk im glänzenden Beutel, das in Deutschland bereits seit den 70er Jahren Kultstatus genießt und heute in über 100 Länder exportiert wird, heißt hierzulande guo bei shuang (果倍爽). Zwar ist der Fruchtanteil laut Auskunft deutscher Verbraucherzentralen gering, der chinesische Markenname setzt dagegen vielmehr auf die Suggestion, dass Früchte die Fröhlichkeit vervielfachen. Für den Markteintritt wurden speziell an die regionalen Vorlieben angepasste Rezepturen entwickelt, darunter Orange, Weiße Traube, Birne sowie Pfirsich & Apfel. Damit chinesische Mütter ihrem Nachwuchs den farbenfrohen Beutel unbesorgt kaufen (妈妈放心, mama fangxin), wird hervorgehoben, dass künstliche Süßstoffe, künstliche Aromen oder Farb- und Konservierungsstoffe bei der Herstellung nicht zum Einsatz kamen. Darüber hinaus darf eine Angabe zur deutschen Markenherkunft nicht fehlen (品牌源自德国, pinpai yuanzi deguo), visuell unterstützt durch einen Fallschirm in den Farben der Deutschlandfahne. 2004 hieß Capri-Sonne in China noch jia bi shuang (佳必爽) und wurde in Lizenz von dem Pekinger Unternehmen Huiyuan (汇源) hergestellt. Huiyuan ist einer der größten Getränkehersteller in China. Bei seinem aktuellen Anlauf, den chinesischen Markt zu erobern, setzt Capri-Sonne – bzw. auch in Deutschland in Kürze Capri-Sun – dagegen auf seine 2015 neu gegründete lokale Tochter- und Produktionsgesellschaft. Mit einer jährlichen Kapazität von 650 Millionen Beuteln soll die meistverkaufte Kindergetränkemarke der Welt jetzt endlich auch ein Lächeln auf die Gesichter der über 230 Millionen chinesischer Kinder zaubern. Der Slogan legt schon einmal vor und verspricht nicht weniger als pure Lebensfreude (果然有乐趣, guoran you lequ). at
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